Unser fördernder Ansatz ist so einfach, dass er gerne übersehen oder auch unterschätzt wird:
Bewegen, bewegen und nochmals bewegen! Immer und überall! Jederzeit! Drinnen und draußen!
In der Konsequenz der Umsetzung dieses Ansatzes sind wir einmalig in der Region Wasserburg.
Kinder lernen durch Bewegung. Es folgen einige Beispiele für die Bewegungsvielfalt bei Gänseblümchen.
Eine ständig verfüg- und wandelbare Bewegungsbaustelle macht es möglich, den Lebensschwung zu pflegen. Die Großmotorik und viele wichtige Steuerungsmechanismen im Gehirn des Kindes nehmen dieses Angebot dankend an!
Manchmal ist Vorsicht auf dem Weg gefragt. Sonst geht das grazile Riesenspinnennetz in die Brüche. Die Großmotorik wird auf das Feinste austariert.
Zu dritt auf dem Trampolin. Erst einmal schauen, wer wir sind und dann den gleichen Rhythmus finden, um vor dem Spiegel zu hopsen. Die eigenen Motorik wird einem anspruchsvollem Gruppengeschehen angepasst.
Hier holt einer die Glut für alle ins Feuer zurück. Das braucht Besonnenheit, Feingefühl und Vorsicht.
Die eigene Körperbeherrschung wird hier den Eigenschaften eines Mediums angepasst: dem Laufrad. Die Kinder erfinden schwierigste Hindernisse, nur zu dem einem Zweck, sie zu überwinden. Der Lebensmut will sich zeigen. Übermut hat bei diesem selbstbestimmten Treiben keine Chance. Konzentration, Selbsteinschätzung und Körperbeherrschung fordert das Kind von sich selbst ein.
Die zielgenaue Handhabung der eigenen Kraft wird hier geübt. Punktgenau das Geschehen bestimmen!
Nimm diese heiße Pellkartoffel von mir! Hier wird das Zeitmaß einer geplanten Aktion mit den körperlichen Möglichkeiten etwas auszuhalten und der Fähigkeit einen Reiz einzuschätzen ausgelotet.
Die Pellkartoffel zu schälen ist eine weitere Steigerung der Anforderung. Die Feinmotorik muss auf den Hitze- Reiz und das passende Zeitmaß abgestimmt werden.
Auf der chinesischen Handnähmaschine ein Säckchen für den gemeinsamen Adventskalender zu nähen, ist eine ähnliche Herausforderung, wie das oben gezeigte Laufrad fahren. Die eine Hand muss die Kurbel drehen, dabei ein Gefühl für den Stich- Rhythmus und die Stich-Intensität entwickeln. Die andere Hand muss den Stoff führen und den Vorschub der Maschine dabei beachten. Nicht zuletzt soll der eigene Finger nicht unter der Nadel landen.
Der selbstgebaute Kicker fordert eine blitzschnelle Auge- und Hand-Koordination. Dabei ist passgenaue Steuerung der Motorik verknüpft mit der Befriedung der eigenen Emotionen gefragt.
Kinder lieben echte Arbeit, um sich ausprobieren zu können. Unsere Sandsiebmaschine will genau passend beladen werden, sonst siebt sie nicht mehr und bleibt stehen. Die Kraft der Großmotorik und der Wille „ranzuklotzen“ müssen sich den Möglichkeiten der Maschine anpassen. Sonst läuft es nicht rund!
Die im Inngarten geerntete Pfefferminze muss zum Trocknen aufbereitet werden. Jedes Blatt muss gezupft werden. Mal fest, mal leicht. Verdorbene Blätter müssen an der Pflanze bleiben. Alles riecht und die Finger werden grün. Zwei Stunden nach der Zupferei bemerkte ein Kind: Meine Finger riechen immer noch, dabei hatte ich mir doch die Hände gewaschen.
Sie haben unsere Botschaft anhand der Beispiele verstanden?
Bei Gänseblümchen gibt es keine Turn-Therapiestunde. Das pralle Leben ist hier der Lehrer!
Was zeigt uns dieses Bild? Nicht den Kopf hängen lassen!
Sollte das pralle Leben nicht reichen, dann gibt es weiterhin Ergo- und Physiotherapie auf Rezept vom Kinderarzt.