Vorkurs Deutsch 240

Vorkurs Deutsch 240

 

Für wen ist der Kurs?

Für Kinder mit Deutsch als Erst- oder Zweitsprache, die zusätzlichen Unterstützungsbedarf im Deutschen haben.

 

Zeitvorgaben für den Vorkurs Deutsch 240
Für jeden Jahrgang: VORKURSANTEIL KITA VORKURSANTEIL GRUNDSCHULE
Gesamtumfang: 120 Stunden à 45 Minuten 120 Stunden à 45 Minuten
Dauer: 1,5 Jahre (40 + 80 Stunden) 1 Jahr (120 Stunden)
Vorkursbeginn: Mitte vorletztes Kindergartenjahr (Januar/Februar) Beginn letztes Kindergartenjahr (September)
Vorkursende: Ende letztes Kindergartenjahr (Juli)
Umfang pro Woche: 2 Wochenstunden à 45 Minuten (90 Min./Woche – 20 Min./Tag) 3 Wochenstunden à 45 Minuten

 

Ideelle staatliche Vorgaben für die Durchführung des Kurses:
  • Grundlage einer inklusiven Pädagogik ist das Recht aller Kinder auf gemeinsame Bildung und Erziehung. Inklusive Pädagogik orientiert sich an den individuellen Bildungs- und Entwicklungsbiografien der Kinder. Das Konzept der Inklusion betont die Normalität der Verschiedenheit von Menschen und lehnt die Vorstellung der Segregation anhand bestimmter Merkmale ab. Die Akzeptanz von Verschiedenheit sowie der Umgang mit Vielfalt sind gesellschaftliche Verpflichtung und Bereicherung“ (Bayerische Bildungsleitlinien/BayBL S. 32).
  • Pädagogik der Vielfalt mit differenzierter Lernumgebung – Zu realisieren ist eine Pädagogik der Vielfalt, die auf individuelle Unterschiede eingeht und das Bildungspotenzial heterogener Gruppen produktiv nutzt. Die im gemeinsamen Vorkurs eingesetzten pädagogisch-didaktischen Methoden orientieren sich an den individuellen Kompetenzen, Interessen und Bedürfnissen sowohl der Kinder mit Deutsch als Zweitsprache als auch der deutschsprachig aufwachsenden Kinder.

 

Konzeptionelle methodische Gänseblümchen-Vorgaben zur Durchführung des Kurses:

 

  • Unsere Bildungsarbeit erfolgt in der Regel in Klein- und Kleinstgruppen, als auch in Einzelangeboten.
  • Alle Angebote orientieren sich an der aktuellen realen Bedürfnis- und Spielsituation der Kinder. Die demokratische Erziehungs- und Bildungsarbeit nach Freinet räumt den Kindern ein starkes Mitbestimmungsrecht bei allen Aktionen ein.
  • Unsere Sprachförderung fliest kaum spürbar für die Kinder in die Alltagssituationen und Spielsituationen der Kinder ein. Dadurch erreichen wir eine hohe innere emotionale Beteiligung der Kinder. Hirn-organisch gesehen ist das der Garant für optimales Lernen.

 

Raum-, Material-, Personal-Vorgaben bei Gänseblümchen zur Durchführung des Kurses:

 

  • Wir stellen den Kindern vielfältigste Spiel- und Erfahrungsräume zur Verfügung: Im Haus, im Garten, in der Natur und bei Ausflügen mit dem Kleinbus in Stadt und Land.
  • Wir haben viel Personal, damit Kinder ihre Spielprojekte und Alltagswünsche möglichst individuell umsetzen können.
  • Die Kinder können mitgestalten. Alles wird zum Spielmaterial. Die Einrichtung der Räume ist veränderbar. Vom Bundeswehrspaten bis zum Holzhaken und Feuermachen, vom Kuschelnest in der Badewanne bis zur Nutzung von Montessori-Material, vom Obst pressen bis zum Brotbacken und Kochen – ständig sind die Kinder mit hochinteressanten Tätigkeiten beschäftigt. Dabei wird ein breiter Lebensalltag-Bezug abgedeckt.
  • Unsere Personaldichte macht es möglich, alle diese Situationen in einem sprachlichen Kontext mit dem einzelnen Kind zu begleiten. Die sprachfördernde Botschaft für die Kinder ist dabei ganz eindeutig: Wenn ich Deutsch spreche, kann ich mein Spiel / mein Leben noch lustvoller gestalten. Sprache hilft mir, meine Selbstwirksamkeit in die Tat umzusetzen.

 

Wie kommen 20 Minuten – und mehr – tägliche Sprachförderung bei Gänseblümchen zusammen?

Beispiele Vorkurs Deutsch 240                                                               Minuten / täglicher Durchschnitt

Die Ankunft im Kindergarten wird bewusst sprachlich gestaltet,              1
z. B. Erzählen lassen, was das Kind bewegt.

Die individuelle Brotzeit ist ein soziales Ereignis und wird bewusst         3
sprachlich mitgestaltet.

Das Mittagessen in Kleingruppen ist ein soziales Ereignis und wird        8
bewusst sprachlich mitgestaltet.

Das Einzelspiel und das Kleingruppenspiel wird bewusst sprachlich       4
begleitet, z. B. mit sprachlicher Kommentierung.

Gezielte Beschäftigungen werden bewusst sprachlich kommentiert.      1
Gezielt Dialoge mit Kindern führen.                                                                 1

Wir beobachten die Gespräche unter den Kindern. Durch „aktives            1
Zuhören“ begleiten wir sprachlich die Kommunikation.

Wir gestalten gemeinsam mit dem Kind Portfolio-Seiten und                    1
Kindergartentagebuch-Eintragungen. Dabei erscheint gezielter
sprachlicher Ausdruck als geschriebenes Wort.

Einzel- und Kleingruppen-Reflexion nach Aktivitäten.                              0,5

Wir regen konzeptionell ständig die Selbstorganisation der Kinder an.   1
Das erfordert ständig Absprachen und Willensbekundungen unter
den Kindern. Die Kommunikation wird von uns vorsichtig sprachlich
begleitet.

Wir setzen in Einzel- oder Kleingruppen Beschäftigungen, Bücher,        3,5
Lieder, Sprachspiele, Reime, Fingerspiele, rhythmische
Lautierungen, Montessori-Material, Tablett-Lieder und -Videos,
Kamishibai-Theater und weitere Anregungen aus der BEP
-Sprachförderung Literacy gezielt ein.

Wir fahren mit Kleingruppen der Kinder regelmäßig zu gelenkten            2
Stadtbücherei-Besuchen.

Im Alltag bieten wir laufend Übungen zur sekundären Sprach-                 1
förderung an, z. B. Übungen zur Mundmotorik, wie Strohhalm blasen
und Grimassen schneiden. Zur sekundären Sprachförderung gehört
zudem unser breitgefächertes Angebot an Bewegungsmöglichkeiten,
wie z. B. klettern, über Steine hüpfen, schaukeln, matschen,
Roller- und Dreirad fahren, sich in Hängematten wiegen, balancieren
und tanzen.

Tägliche durchschnittliche Sprachförderung im Kindergarten               28